„Wir sind gerade mal im Krabbelalter“, sagt Hans-Georg Maaßen gelegentlich – und meint damit seine Partei: die WerteUnion. Das Baby in der deutschen Parteienfamilie feiert heute seinen ersten Geburtstag. Am 17. Februar hob Maaßen die Partei auf einem Schiff bei Bonn aus der Taufe.
„Ihr Kleinkind könnte jetzt in der Lage sein, erste Schritte an Ihrer Hand zu machen“, sagt ein Elternratgeber über ein einjähriges Baby. Kann die WerteUnion schon laufen, Herr Dr. Maaßen?
Der Chef der freiheitlichen Partei, die sich aus dem gleichnamigen Verein WerteUnion entwickelt hatte: „Wir sind noch bei den ersten Schritten – vom Legen der organisatorischen Grundlagen hin zur politischen Relevanz. Wir haben am Samstag im Saarland unseren 15. Landesverband gegründet, in NRW und in Berlin haben wir bereits erste Kreisverbände und unserem Landesverband NRW ist es gelungen, sich trotz widrigster Umstände für die Bundestagswahl zu qualifizieren. Insofern ist unser Baby auf einem guten Weg.“
Die WerteUnion positioniert sich als Partei der Freiheit und der Rechtsstaatlichkeit. Verstöße gegen rechtsstaatliche Prinzipien ließen sich auf allen politischen Ebenen und sowohl in der Wirtschaft, der Verwaltung und in der Politik feststellen. Maaßen: „Insofern sind eine gründliche Revision, eine Entideologisierung und eine Entbürokratisierung zwingend erforderlich, um in diesem Land rechtsstaatliche Verhältnisse wirklich umfassend wieder herzustellen.“
Die junge Partei hatte sich bei den Landtagswahlen 2024 in Ostdeutschland beteiligt: Nach dem „verkorksten Frühstart“, so Maaßen, verspricht sich die WerteUnion jetzt von der Beteiligung an der Bundestagswahl hauptsächlich „eine deutliche Erhöhung des Bekanntheitsgrades“. Maaßens Stellvertreterin und NRW-Landeschefin Sylvia Pantel: „Der Wahlkampf lehrt viel über Zusammenarbeit, schweißt zusammen und bereitet die Partei auf anstehende Kommunal- und Landtagswahlen vor“.
Anlässlich des 1. Geburtstags der Partei hatte sich der Vorstand der WerteUnion am Wochenende zu einer strategischen Klausurtagung in Fulda getroffen. Ziele: Feinschliff der Positionierung im Parteiengefüge und Ausbau der Kommunikation auf allen Social Media-Kanälen. Bei einem Bundesparteitag in einigen Monaten sollen die Mitglieder – bundesweit derzeit rund 1.300 – über das Programm entscheiden. Die Partei sieht sich mit ihrem Spitzentrio Dr. Hans-Georg Maaßen, der den Bereich Recht und Asyl abdeckt, Sylvia Pantel, kompetent in den Feldern Familie und Bildung und dem Volkswirtschaftler Prof. Jörg Meuthen besser aufgestellt, als die meisten Mitbewerber in der politischen Landschaft.