Hannover, 26. Juni 2024 – Die WerteUnion (Niedersachsen) zeigt sich zutiefst besorgt über die kürzlich angekündigte Schließung des letzten europäischen Produktionswerks für das Schmerzmittel Novalgin. Die Produktion in Frankfurt-Höchst, die seit über 100 Jahren besteht, soll bis 2025 beendet werden. Diese Entscheidung des Pharmakonzerns Euroapi wird weitreichende Auswirkungen auf die Gesundheitsversorgung in Deutschland und Europa haben.
Die Abhängigkeit Deutschlands und Europas von chinesischen Wirkstofflieferanten wird durch diese Schließung weiter verstärkt. Bereits heute stammt ein Großteil der in Deutschland benötigten 1.100 Tonnen Metamizol, dem Wirkstoff von Novalgin, aus China. Mit der Schließung des Werks in Frankfurt wird Europa vollständig auf Importe aus China angewiesen sein (www.t-online.de) (finanzen.ch).
Bork Bretthauer, Geschäftsführer des Verbands Pro Generika, hat auf die Risiken dieser Abhängigkeit hingewiesen. In Zeiten von Handelskonflikten oder bei Preissteigerungen könnten Patienten in Deutschland und Europa erheblich betroffen sein. Die WerteUnion (Niedersachsen) teilt diese Bedenken und fordert die Bundesregierung auf, Maßnahmen zu ergreifen, um die Produktion lebenswichtiger Medikamente in Deutschland zu sichern und zu stärken (www.t-online.de) (Newstral). „Zu den bekannten Engpässen bei Kinderfiebersäften und Antibiotika gesellt sich nun demnächst ein Problem bei Schmerzmitteln. Deutschland war einmal die Apotheke der Welt, jetzt sind wir in engen und unerträglichen Abhängigkeiten“, so Dr. Steffen Grüner, niedergelassener Hausarzt und Vorsitzender der WerteUnion Niedersachsen.
Die Schließung des Werks in Frankfurt-Höchst ist ein Weckruf für die Politik, die nationale und europäische Medikamentenproduktion zu fördern und zu schützen. Kleine, kurzfristige Maßnahmen reichen nicht aus, um die langfristige Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Es bedarf einer strategischen Neuausrichtung, um sicherzustellen, dass Deutschland nicht weiterhin von ausländischen Produzenten abhängig ist, wenn es um lebenswichtige Arzneimittel geht (finanzen.ch) (Newstral).
Die WerteUnion Niedersachsen appelliert an alle politischen Entscheidungsträger, die notwendigen Schritte zu unternehmen, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten und die Unabhängigkeit Europas im Bereich der Arzneimittelproduktion zu stärken.
Ulrike Stockmann
PRESSESPRECHERIN