Jobcenter-Mitarbeiter für härteren Kurs gegen Arbeitsverweigerer

Jobcenter-Mitarbeiter für härteren Kurs gegen Arbeitsverweigerer

Jobcenter-Mitarbeiter, die tagtäglich mit „Stütze“-Empfängern zu tun haben, fordern zum Teil drakonische Bestrafung von Arbeitsverweigerern. Das zeigt eine Studie, bei der über 3000 Mitarbeiter von Jobcentern bundesweit befragt wurden. Jeder zehnte Mitarbeiter fordert sogar, bei deutlicher Verweigerung nicht nur Geldzahlungen, sondern auch die Übernahme von Miet- und Stromkosten zu streichen.

„Riesen-Wut in deutschen Job-Centern enthüllt“, so berichtete Bild über die Studie, die vom „Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung“ (IAB) durchgeführt wurde. Die Mehrheit der Jobcenter-Mitarbeiter, 57 %, spricht sich dafür aus, Leistungen deutlich stärker zu kürzen, als um die jetzt möglichen 30 %.

Die Hälfte der Befragten glaubt daran, dass hundertprozentige Verweigerung von Mitteln Jobchancen von Bürgergeld-Empfängern spürbar erhöhen könnten. Sogar die Übernahme der Miete wollen zehn Prozent der Jobcenter-Mitarbeiter verweigern. Nur zehn Prozent aller Befragten sind für weniger Sanktionen als gesetzlich vorgesehen, während fünf Prozent Leistungsminderungen sogar vollständig ablehnen.

Viele Job Center-Mitarbeiter halten die Regeln, um Unterstützung zu kürzen, für zu kompliziert bzw. realitätsfern, in den Führungsetagen sagen das sogar 91 %. Das Institut hatte Beschäftigte bundesweit jeweils Anfang 2024 und erneut in diesem Jahr befragt.

#Sylvia_Pantel, Bundesvize der WerteUnion: „Wer krank oder schwach ist, braucht Unterstützung, aber wer arbeitsfähig ist, muss arbeiten. Verweigerung muss spürbare Folgen haben. Menschen in Arbeit zu bringen, ist die vornehmste Pflicht der Mitarbeiter in Jobcentern. Die Studie zeigt aber auch, und hier muss man ansetzen, dass ineffizient gearbeitet wird: Die Bundesagentur für Arbeit hat mehr als 114.000 Mitarbeiter, die letztes Jahr gerade mal 90.000 Menschen Arbeitsplätze vermittelt hat.“

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